Craft Beer

Seit Anfang späten 80er Jahren schreibt Craft Beer eine beispiellose Erfolgsgeschichte, beginnend in den USA: Gab es dort zu dieser Zeit landesweit nur rund 50 Brauereien, ist die Zahl inzwischen auf über 1800 angewachsen, Tendenz steigend. Der Trend ging weg von industrieller Massenware, hin zu charakterstarken Bieren in kleinen Auflagen.

In erster Linie setzen die Brauereien dafür noch heute auf besondere Hopfen- und Malzsorten, doch auch andere geschmacksgebende Zutaten wie Beeren, Kaffee oder Gewürze sind längst kein Tabu mehr - ganz im Gegensatz zu chemischen Zusatzstoffen, die in der Szene verpönt sind. In Europa ist die Craft Beer Bewegung vor allem in Skandinavien, den Benelux-Staaten und Italien etabliert, doch auch in Österreich gibt es immer mehr innovative Brauer, die hervorragende Biere abseits des Mainstreams brauen.

Von der Brewers Association werden die Craft Breweries  als „unabhängig und traditionell“ definiert . Handwerkliches Brauen bedeutet jedoch viel mehr. Nämlich Liebe und Leidenschaft – für die Idee, den Brauprozess und für die eigene Kreation.
Hinter Craft Beer stecken experimentierfreudige, engagierte und kreative Köpfe. Braumeister, Freestyler, Querdenker die historische Biersorten neu interpretieren und mit besonderen Zutaten und Rezepturen eigene Marken einführen. Und natürlich gibt es auch eine weltweit wachsende Zahl an Bier-Fans, die stets auf der Suche nach guten, außergewöhnlichen und neuen Geschmacksrichtungen sind.

Craft Beer bildet den Kontrast zur industriellen Massenware. Denn der Begriff Handwerk kommt in seinem ursprünglichsten Sinn zum Tragen. Craft Beer wird von Hand hergestellt. Von Anfang an. Bevor eine Sorte in die Produktion geht, muss sie erst konzipiert werden. Nicht der Brauprozess, sondern die Entwicklung einer Geschmacksidee steht im Vordergrund.

Mit beginnenden Marktsättigungs- erscheinungen beginnen die Größeren die Kleineren zu kaufen. 
Der Markt konzentriert sich. So auch in Amerika. Wo der amerikanische Biermarkt über Jahrzehnte zum Großteil von wenigen Braukonzernen kontrolliert wurde. Große Industriekonzerne neigen controllinggetrieben dazu, mit eher wenigen Biersorten einen großen Massenmarkt anzusprechen. Massenmarkt heißt Massengeschmack. Ecken und Kanten im Geschmacksprofil sind da störend. Für die Brauereien ist dieses Einheits-Bier höchst wirtschaftlich. Für Bierliehaber aber höchst langweilg.

Es wundert also nicht, dass 1976 die Zeit reif war für Jack McAuliffe. Nach dem Motto „Einer gegen alle“ gründetete er mit der „New Albion Brewery“ die erste Gasthausbrauerei der USA. Dank dieses Querdenkers gilt das Jahr 1976 als Beginn der sogenannten „Craft-Brew-Revolution.“ Und als Wendepunkt vom einfachen Industriebier, hin zur Wiederbelebung alter Bierstile und interessanter Geschmackserlebnisse, die längst in Vergessenheit geraten waren. 



Auch die Einstellung der Bevölkerung änderte sich. Klasse statt Masse war wieder gefragt. Kleinstbrauereien oder „Micro Breweries“ wuchsen und der Name wurde ihnen schon lange nicht mehr gerecht. So entstand der Begriff „Craft Breweries.“

In den 1990ern boomten die Neugründungen solcher Handwerksbrauereien. Der Berufsverband der Craft Breweries in den USA, die „Brewers Association“, verzeichnet auch heute noch beachtliche Zuwachsraten gegenüber dem sonst schrumpfenden Biermarkt.

Eine ähnliche Entwicklung durchging auch Österreich! Immer mehr Biere geraten in die Fänge der grossen Konzerne. Diese lancieren unter diversen Marken absolut selbe Biere, teilweise werden nur mehr die Etiketten gewechselt (der Inhalt bleibt gleich), und mit Unmengen an Marketingbudgets beworben.  

Kurioserweise liegt die Zukunft dennoch irgendwie auch in der Vergangenheit. 
Alte Rezepturen, mit neuen, internationalen Ideen kombiniert. Das ist inspirierend. Gerade in Deutschland ist die Zeit reif für eine interessante Bierkultur. Eine Kultur des vielfältigen Geschmacks, der Sortenvielfalt und des Ausprobierens. So ist Craft nicht nur einfach Bier, sondern eine Bewegung mit wachsender Fangemeinde. Craft-Liebhaber teilen eine gemeinsame Grundhaltung. Sie sind aufgeschlossen gegenüber neuen Geschmacks- erlebnissen und unterstützen als echte Bierenthusiasten ihre Braumeister.



Hinter Craft-Breweries stehen Menschen, die ihren Besuchern auf Augenhöhe begegnen. Brauer, die mit Biertrinkern über Zutaten und Sorten philosophieren, Bierfreunde, 
die den Brauprozess verfolgen können und Neugierige, die einfach wissen wollen, wie Handwerk schmeckt.


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